Keleman grenzt sich von den traditionellen, vom kausalen Denken beherrschten psychologischen Schulen ab, welche einem dualistischen Weltbild verhaftet sind und deren Hauptfrage heisst: «Warum ist es so?» oder «woher kommt es, dass....?». Keleman stellt die formative Frage: «Wie mache ich es?» anstatt «warum mache ich es so?». Nach Keleman ist jeder lebende Organismus darauf ausgerichtet, den Prozess von Formbildung und Umgestaltung von Form - Morphogenese und Metamorphose - zu vollziehen. Die Möglichkeit und Herausforderung des Menschen sieht er darin, auf diese Gestaltungsdynamik durch willentliche Einflussnahme einzuwirken. So ist der Mensch zugleich ein sich selbst Formender und ein Geformter. Dies ist die kürzeste Ausformulierung dessen, was Keleman mit dem formativen Prozess meint. «Form» ist jedoch nicht in einem statischen Sinne zu verstehen sondern dynamisch: «Form ist verlangsamte Bewegung».

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